„Ned wurst“: Auftaktveranstaltung zur Petition

Wer im Gasthaus wissen möchte, wo das Essen herkommt und wie es produziert wurde, erhält nur selten eine Auskunft. Mit einer Petition an die Politik setzen sich Bäuerinnen und Bauern gemeinsam mit Welthaus für eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung für Fleisch, Milch und Eier in der Gastronomie ein. Im Gasthaus Lendplatzl in Graz fand Mittwochabend der Auftakt dazu statt – mit Gästen aus Politik, Landwirtschaft, Wissenschaft, Gastronomie, Kirche und Zivilgesellschaft.

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Das Außer-Haus-Essen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Laut RegioData geben die Österreicher:innen mehr als ein Drittel ihrer Ernährungsausgaben in der Gastronomie aus. Eine aktuelle Umfrage von Foresight Research zeigt, dass sich 81 Prozent (!) der Befragten eine klare Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln in der Gastronomie wünschen: Die Konsument:innen möchten wissen, woher die Produkte kommen und wie die Tiere gehalten wurden. Nur so können sie sich bewusst für regionale und nachhaltig produzierte Lebensmittel entscheiden und damit die heimischen Betriebe unterstützen. Was diese auch bitter nötig haben, denn täglich schließen fünf Höfe für immer ihre Tore. Kleinstrukturierte bäuerliche Betriebe geraten zunehmend unter Druck: Sie stehen in direkter Konkurrenz zur (internationalen) Agrarindustrie, die mit Monokulturen wichtige Ökosysteme in anderen Teilen der Welt zerstört, kleinbäuerliche Familien von ihrem Land vertreibt und den Markt mit Billigfleisch überschwemmt. 

Weil’s ned wurst is

Ein System, das wir durchbrechen müssen – darüber waren sich am 16. Oktober, dem Welternährungstag, bei der Auftaktveranstaltung zur Petition „Weil´s ned wurst is, wo mei Essen herkommt“ alle einig. Politiker, Wissenschaftler, Vertreter:innen kirchlicher Organisationen, der Zivilgesellschaft, Landwirtschaft und Vermarktung folgten der Einladung ins Gasthaus Lendplatzl in Graz. Dort servierten Alianza-Bauern und Bäuerinnen, die Lendplatzl-Wirtin und das Team von Welthaus Graz abwechselnd kulinarische und inhaltliche Happen, die die Bedeutung einer nachhaltigen bäuerlichen Landwirtschaft für alle Sinne erlebbar machten.

Nach der Einführung von Welthaus-Referentin Christina Gmeindl über globale Zusammenhänge und die Auswirkungen des Agrarsystems auf den Klimawandel gab Bäuerin Barbara Lanzer Einblicke in ihre Arbeit am Hof. Über die Rolle der Konsument:innen meinte sie: „Sie sind unsere wichtigsten Partner. Eine verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung ist ein Element, um ihnen mehr Wissen und Entscheidungsfreiheit zu geben.“ Auch die Lendplatzl-Wirtin Thea Klug setzt auf Transparenz und Entscheidungsfreiheit. So bietet sie in ihrem Gasthaus sowohl Hendl aus konventioneller Haltung als auch regionale Weidehühner an. „Regionalität ist uns ein großes Anliegen, da wir die heimischen Landwirte unterstützen und Transportwege geringhalten wollen“, erklärte die Wirtin. Sie plädierte an die anwesenden Politiker, Auflagen in Bezug auf eine verpflichtende Kennzeichnung zu beschließen, die für die Gastronomen umsetzbar sind.

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Alianza Österreich – Argentinien

Landwirtschaft und Gastronomie in die Ausarbeitung des Gesetzes miteinzubeziehen ist auch die Vision von Welthaus Graz. Das Projekt „Alianza Österreich – Argentinien“ setzt auf Dialog – denn es braucht eine breite Allianz, um aus dem vorherrschenden Agrarsystem ausbrechen zu können. Gemeinsam haben dabei Bäuer:innen und Bauern aus Österreich und Argentinien sowie die  Organisationen Welthaus Graz und INCUPO (Argentinien) Forderungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft erarbeitet. Eine davon ist die verpflichtende Herkunfts- und Haltungskennzeichnung für Fleisch, Milch und Eier in der Gastronomie, für die nun bäuerliche Verbände gemeinsam mit Welthaus Unterschriften sammeln.

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Fotos: Gerd Neuhold