Bischof Krautwaschl besuchte Projekte in Ostafrika

Von einer ausgedehnten Reise zu Projektpartnern der katholischen Kirche Österreichs in Uganda und Tansania ist der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl am 14. September zurückgekehrt. In der mehr als zweiwöchigen Tour besuchte er die Partnerdiözesen Junja und Morogoro. Begleitet wurde der Bischof von Sigrun Zwanzger und Hans Pfeifer vom Welthaus, Alexander Auer (KMB) und dem Priesterseminaristen André Straubinger. Die Reisegruppe besuchte dabei auch Projekte, die von Welthaus, der Dreikönigsaktion, der Katholischen Frauenbewegung und der Katholischen Männerbewegung unterstützt werden. Zu Gesprächen kam es auch mit den Kontaktbüros der österreichischen Entwicklungsagentur ADA und von Horizont 3000.

Auf seiner Facebook-Seite sowie auf dem Weblog www.krautwaschl.info führte der Bischof ein ausführliches Reisetagebuch mit Fotos und Reflexionen des Besuchs.

In Uganda besuchte er beispielsweise das von einem halben Dutzend kirchlicher Hilfsorganisationen aus Österreich unterstützen Programm „Enabling Rural Innovation“. Die derzeit 12.000 beteiligten Klein- und Kleinstbauern erhalten über Biolandbau, Schulungen und Kooperationen Alternativen zur Abwanderung in die Städte „und somit Hoffnung“, schildert der Bischof.

In Tansania nahmen Krautwaschl und seine Begleiter vom Welthaus, der Männerbewegung und aus dem Grazer Priesterseminar als Beobachter an einer von einem Projektpartner der Dreikönigsaktion und Welthaus organisierten ganztägigen Debatte zwischen Farmern, Viehhirten, Behörden und anderen Betroffenen der Veränderungen im Landrecht teil. „Ein Farmer, der am Beginn des Ganzen noch meinte, die Probleme mit den herumziehenden Hirten werden sich nie lösen lassen, war am Abend anderer Meinung“, berichtete der Bischof über die gelungene „Mediation“. Auch Beamte auf Regierungsebene hätten sich auf die Auseinandersetzungen offen eingelassen.

Zu Begegnungen kam es mit tansanischen Caritas-Vertretern, die über den Einsatz für die spezifischen Probleme der Frauen – darunter vor allem Armut, Genitalverstümmelung oder Schulabbruch infolge früher Schwangerschaften – berichteten. Die örtliche Caritas wird bei ihrem darauf reagierenden Schulungsprogramm von der „Aktion Familienfasttag“ der Katholischen Frauenbewegung Österreichs unterstützt. Krautwaschl traf vor dem Heimflug zudem den Erzbischof von Dar es Salaam, Kardinal Polykarp Pengo, den Apostolischen Nuntius Marek Solczynski und die Romero-Preisträgerin von 2014, Sr. Veronika Petri.

Wiederholt zeigt sich Krautwaschl in seinen veröffentlichten Reisenotizen von der in Afrika vorgefundenen Spiritualität beeindruckt. Er habe entdecken dürfen, „wie sehr der Glaube hier das Menschsein vertieft und selbstverständlich ist für das, was Entwicklung heißt“, schreibt der Bischof. Während man in Europa bemüht sei, beide Bereiche voneinander zu trennen, sei „vieles an Hilfestellung kirchlicher Projektpartner in der Entwicklungszusammenarbeit nur auf dem Hintergrund gelebter Nachfolge Jesu Christi zu verstehen“.

 

Quellen: Diözese Graz-Seckau, Kathpress.