Gemeinsam gegen die Klimakrise

Foto: Ernst Zerche

Gäste aus Burkina Faso trafen in Graz mit VertreterInnen der GRAWE und vom Joanneum Research zusammen.

Zu einem außergewöhnlichen Treffen kam es am 2. Mai in der Generaldirektion der Grazer Wechselseitigen Versicherung (GRAWE) in der Grazer Herrengasse. GRAWE-Generaldirektor Mag. Klaus Scheitegel begrüßte Gäste aus dem westafrikanischen Burkina Faso. Odette Savadogo und Didier Ouedraogo besuchten auf Einladung von Welthaus die Steiermark. Bei Workshops, Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Begegnungen mit VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Landwirtschaft berichten sie über die Folgen des Klimawandels in Westafrika und besprechen Handlungsmöglichkeiten gegen die Klimakrise.

Ihre Heimat Burkina Faso sei von den Folgen der Klimakrise in besonderer Weise betroffen, machten die Gäste klar: Die Regenzeit sei bereits deutlich kürzer, steigende Temperaturen und geringere Ernten seien für die ländliche Bevölkerung zunehmend existenzbedrohend. Savadogo und Ouedrago arbeiten in Projekten, die den Menschen klimatisch angepasste landwirtschaftliche Methoden vermitteln und ihre Lebensbedingungen verbessern.

Dr. Thomas Hlatky, Leiter der Rückversicherung bei der GAWE betonte, dass der Klimawandel auch in Österreich bereits deutlich spürbar sei. In einigen Regionen gebe es signifikant mehr Niederschlag, in anderen deutlich weniger. Zunehmende Wetterextreme mit Trockenperioden und Hitzewellen, Überschwemmungen und Hagelschäden seien für die Versicherungswirtschaft eine große Herausforderung. Die GRAWE reagiere etwa durch die Unterstützung von Anpassungsmaßnahmen und die umfangreiche Risikoinformation über Naturgefahren und deren Auswirkungen auf den einzelnen z.B. über das Risikozonierungssystem HORA im Internet.

Von schneeärmeren Wintern und Hochwässern sei Österreich in ganz besonderer Weise betroffen, meinte Dr. Franz Prettenthaler vom Institut LIFE – Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft (Joanneum Research). Die Landwirtschaft stehe vor großen Herausforderungen, etwa was die Gefahr von Spätfrösten betreffe. Bei der Reduktion von Emissionen im Verkehr sei in der Alpenrepublik bislang wenig Fortschritte zu verzeichnen, kritisierte Prettenthaler.

Einig war man sich, dass im Ausbau von erneuerbaren Energien noch viel Potential liege – sowohl in Österreich als auch in Westafrika. Auf individueller Ebene könne jede und jeder viel im Klimaschutz tun – etwa was Mobilität, Wohnen oder Konsumverhalten betreffe. Die Vereinbarungen des Klimagipfels in Paris seien unbedingt einzuhalten, forderten die Gäste, hier sei die Politik gefordert, rasche und umfangreiche Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung umzusetzen.

Die GRAWE unterstützt seit vielen Jahren Projekte von Welthaus in der Ukraine.

Foto: v.l. Pfarrer Wolfgang Schwarz, Franz Prettenthaler (Institut LIFE), Didier Ouedraogo, Klaus Scheitegel (GRAWE), Odette Savadogo, Thomas Hlatky (GRAWE), Viktoria Schichl (Welthaus).

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