Welthaus: Papstreise kann Anstoß zur Versöhnung sein

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Die mit Spannung erwartete Reise von Papst Franziskus in den Irak sei ein Zeichen der Hoffnung für das vom Krieg zerrüttete Land, sagt Agnes Truger vom Welthaus Graz. Die Corona-Pandemie und die angespannte Sicherheitslage machten die Reise zu einem heiklen Unterfangen. Doch gerade in dieser Situation sei es wichtig, dass ein Friedensbotschafter wie Papst Franziskus in das Land komme, meint Truger: “Der Papstbesuch kann ein Anstoß zur Versöhnung im Irak sein. Franziskus kann die Menschen ansprechen und ermutigen, aufeinander zuzugehen.” Die Begegnung mit politischen und religiösen Vertretern biete dem Papst die Möglichkeit, für seine Botschaft über die Geschwisterlichkeit aller Menschen einzutreten. Grundlage für einen dauerhaften Frieden sei eine Verfassung, in der Religionsfreiheit für alle BürgerInnen des Landes gewährleistet werde, ist Truger überzeugt: “Religionsfreiheit ist zentral für die weitere Existenz religiöser Minderheiten im Irak – ohne sie ist ihre Zukunft verloren.”

“Für die bedrängten ChristInnen ist der Papstbesuch ein wichtiges Zeichen”, meint Silvia Marhold (Welthaus Graz). Die geschätzt 200.000 bis 250.000 ChristInnen drohten in den nächsten Jahren zu verschwinden, warnt Marhold. Fehlende Zukunftsperspektiven führten zu einem beständigen Exodus. „Alle Religionsgemeinschaften im Irak müssen dazu beitragen, dass ihr Land als Heimat für alle IrakerInnen akzeptiert wird”, meint Marhold. “Wir hoffen, dass Papst Franziskus bei seinem Besuch Wege der Versöhnung aufzeigt und die Menschen ermuntert, diesen Weg zu gehen. Auch wenn der Friedensprozess mit großem Schmerz verbunden ist und viel Anstrengung und Überwindung erfordert.” Welthaus fordert auch die Europäische Kommission dazu auf, den Wiederaufbau des Landes, die nationale Versöhnung und die Einhaltung der Menschenrechte als starke Partnerin zu unterstützen.

Welthaus informiert als Einrichtung der Diözese Graz-Seckau über Bedrohungen und Verletzungen der Religionsfreiheit und tritt für die Rechte jener ein, die wegen ihres Glaubens diskriminiert und verfolgt werden. Welthaus zeigt auch positive Beispiele auf, wie Religionsfreiheit und Toleranz zwischen Religionen gelingen.

Weitere Infos: https://graz.welthaus.at/weltweit-aktiv/religionsfreiheit