Angepasste Landwirtschaft sichert Ernährung

Zunehmende Dürren, ausbleibender Regen: Die Klimakrise ist im Südwesten Tansanias immer stärker spürbar. Mehr als eine Mahlzeit am Tag ist oft nicht möglich. Welthaus unterstützt ein Projekt, das mit angepassten landwirtschaftlichen Methoden die Ernährung von Kleinkindern und ihren Familien verbessert.

Der Südwesten Tansanias kann klimatisch in zwei Zonen eingeteilt werden: Einerseits das fruchtbare Hochland – die Kornkammer Tansanias – geprägt von Weizen-, Kaffee- und Tee-Anbau. Andererseits das trockene Tiefland, in dem sich auch der Bezirk Songwe befindet. Diese Region wird von den Entwicklungsplänen der Regierung nicht berücksichtigt, da man hier aufgrund von längeren Dürreperioden und unsicheren Regenfällen wenig Gewinn erwirtschaften kann.

Die Folgen der Klimakrise …

Die Kleinbauern und -bäuerinnen, die vorwiegend Mais, Hirse, Reis und Maniok anbauen, sind besonders von der Klimakrise betroffen. Die Regenfälle werden immer unsicherer. Oft gibt es auch während der Regenzeit lange Trockenperioden, die die Kulturen vertrocknen lassen. Dazu kommt, dass für wichtige Einkäufe wie Schulmaterial oder Medikamente ein Teil der Ernte verkauft werden muss. Somit bleibt oft nicht genug für die Ernährung der Familien übrig.

Viele Familien essen nur einmal am Tag. Nur wenige können sich den Luxus von drei Mahlzeiten am Tag leisten. Die Kinder gehen ohne Frühstück in die Schule und sind dort nicht wirklich aufnahmefähig. Aber auch für die Eltern, die meist mangel- oder unterernährt sind, ist es schwierig, ihre Arbeit auf den Feldern zu bewerkstelligen.

Angepasstes Saatgut – höhere Ernten

Ein von Welthaus unterstütztes Projekt hat zum Ziel, in 13 Dörfern mit angepasstem Saatgut und angepassten Methoden die Erträge beim Ackerbau und der Kleintierzucht zu steigern. Zum Beispiel mit einer trockenheitsresistenten, schnell reifenden Maissorte.

Dieser Mais kann sogar noch reif werden, wenn die erste Aussaat vertrocknet ist!

erzählt Herr Sangolali.

Mit Hilfe dieser verbesserten Sorte konnte er trotz Trockenheit genügend für die Ernährung seiner Familie anbauen. Auch verbesserte Methoden wie der Anbau in Reihen, die Verwendung von Tierdung, das regelmäßige Jäten und Mulchen erhöhen die Erträge. Durch bessere Lagerung fallen Ernteverluste geringer aus.

Besserer Brei für Kleinkinder – bessere Entwicklung für alle

Der traditionellen Maisbrei „Uji“, das Grundnahrungsmittel für jung und alt, wird auch zusätzlich mit Erdnüssen, Soja und selbst angebauter Fingerhirse „verbessert“. So erhalten Kleinkinder alle wichtigen Nährstoffe für eine gute Entwicklung, denn vor allem in den ersten beiden Lebensjahren wird der Grundstein für die Entwicklung des Gehirns und des ganzen Körpers gelegt. Aber nicht nur Kinder lieben den verbesserten Brei: auch Erwachsene, wie Frau Bena berichtet. Sie merkt, dass sie mehr Kraft hat und sich insgesamt besser fühlt.

Auch die Haltung von Kleintieren wie Hühnern und Kaninchen war kaum erfolgreich. In Schulungen lernen die Bäuerinnen und Bauern u. a. wie sie Krankheiten der Tiere erkennen und behandeln können, die Ställe gegen Wildtiere schützen und das Futter verbessern. So kann die Zucht gelingen.

Mit Hilfe des Projekts kann sich viel ändern. Julius Simbama freut sich darüber, dass seine Mahlzeiten so abwechslungsreich geworden sind: Es gibt Mais, Gemüse, Obst und manchmal Fleisch oder Eier.

Mit Ihrer Hilfe …

Ein Kochworkshop für gesunde Ernährung für Kleinkinder und Familien kostet für 13 Dörfer 740 Euro.
Ein Starterkit für klimaangepasste Samen kostet insgesamt 1.920 Euro für 588 Bauern, das bedeutet rund 3,20 Euro pro Bauer.
Ein Training zum Thema Kaninchen- oder Hühnerzucht für 640 Bauern und Bäuerinnen in 13 Dörfern kostet 680 Euro = 52 EUR pro Dorf.

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