Mit bäuerlicher Selbstvermarktung aus der Armut

Welthaus unterstützt Frauengruppen dabei, mit den Ernten ihre Familien ausreichend zu ernähren und Mittel für den gesundheitlichen und schulischen Bedarf zu erwirtschaften.

Projektdetails

Projektnummer: 2692302
Laufzeit: Jänner 2023 – Dezember 2026
Partner vor Ort: Carem
Kofinanziert mit: HORIZONT3000, LED, ADA

Ernährung

Geschlechtergerechtigkeit

Das Dorf Djilor liegt im senegalesischen Naturpark Sine Saloum, einem Flussdelta am Atlantik. Besucher:innen sind überwältigt von den hunderten kleinen Inseln, unzähligen Vogelarten, den unendlich erscheinenden Mangrovenwäldern entlang der Flussarme und von den freundlichen und lebensfrohen Bewohner:innen. Sie leben vorwiegend von Fischfang und Ackerbau in dieser dicht besiedelten Region.

Große Armut im Naturparadies

Die malerische Idylle verbirgt jedoch Dürren und Überschwemmungen, das Ansteigen des Meeresspiegels, die zunehmende Versalzung des Ackerbodens und die enorme Armut, mit der die Menschen hier zurechtkommen müssen. Trockenreis, Hirse und Erdnuss wird auf den raren fruchtbaren Böden angebaut. Von März bis in den Oktober bleiben die Getreidespeicher leer, eine Zeit der äußersten Knappheit in den Kochtöpfen vieler Familien.

Margareta Moser, MA

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Frauen bauen ein Unternehmen auf

In diesem schwierigen Umfeld begann eine Frauengruppe im Dorf Djilor nach Alternativen zu suchen, um die Familien zu ernähren. Unter der Leitung von Fatou Diouf und begleitet von CAREM, der Partnerorganisation von Welthaus, baute die Gruppe ein Kleinunternehmen auf. In zahlreichen Schulungen des staatlichen Institutes für Ernährungssicherheit lernten die Frauen, die Früchte des Affenbrotbaumes, Hibiskus, Kokosnuss und Mangos hygienisch zu verarbeiten und haltbar zu machen. Eine Startfinanzierung ermöglichte den Kauf von Papiersäckchen, Flaschen und Gläsern sowie den Bau eines kleinen Verarbeitungs- und Verkaufszentrums. Ein funktioneller Alphabetisierungskurs gibt das Rüstzeug für einfache kaufmännische Rechnungen.

„Von Beginn an ist der Verkauf unserer Produkte hervorragend gelaufen. Wir haben die ersten Gewinne nicht ausgezahlt, sondern wieder in unser kleines Unternehmen investiert.„

Fatou Diouf

Die meisten Produkte sind inzwischen staatlich geprüft und für den offiziellen Verkauf auf Märkten zugelassen. Säfte, Marmeladen oder Trockenfrüchte, die nicht von den eigenen Familien gegessen werden, verkaufen die Frauen an andere Dörfer und Touristen und Touristinnen, die diese grandiose Deltalandschaft besuchen.