Mehr als 700 Millionen Menschen hungern – dabei gibt es genug Nahrung für alle. Welthaus setzt sich weltweit für das Menschenrecht auf ausreichende, gesunde und lokal angepasste Ernährung ein. Wir unterstützen Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika dabei, ihr Ackerland gegen Landraub zu verteidigen, ihre Lebensgrundlagen zu schützen und sich an die fortschreitende Klimakrise anzupassen.
Weltweit werden Menschen durch politische, soziale und wirtschaftliche Hemmnisse daran gehindert, ihre Menschenrechte auf Land, Nahrung und ein menschenwürdiges Leben durchzusetzen. Viele dieser strukturellen Ungerechtigkeiten haben ihren Ursprung in europäischen und österreichischen Politiken. So steht etwa die Vertreibung von Kleinbauernfamilien von ihrem Land zugunsten von Soja-Plantagen in Lateinamerika in Verbindung mit dem Fleischkonsum und mit der Landwirtschaftspolitik in Europa. Unsere Klima- und Biodiversitätspolitik hängt mit der Ausweitung von Schutzgebieten ohne Berücksichtigung der dort lebenden Bevölkerung oder mit “Waldplantagen” für CO2-Zertifikate in Ostafrika zusammen.
Um ungerechte Strukturen abzubauen, ist politisches Lobbying auf nationaler und internationaler Ebene unerlässlich. Welthaus hat dafür zahlreiche strategische Allianzen – von Wien über Brüssel bis nach Lateinamerika – geschmiedet. Ob unfaire Handelsabkommen, Landraub, durch den Klimawandel bedingte Mangelernten oder die Vernichtung kleinbäuerlicher Strukturen zugunsten großer Agrarkonzerne – Welthaus setzt sich gemeinsam mit den Betroffen für den Abbau struktureller Ungleichheiten ein.
Politischer und gesellschaftlicher Wandel
Ziel unserer anwaltschaftlichen Arbeit sind langfristige Veränderungen und ein nachhaltiger politischer und gesellschaftlicher Wandel – unter Einbeziehung von Politikkohärenz und individuellem Verhalten. Um den Wandel hin zu einer nachhaltigen Politik voranzutreiben, führen wir Gespräche mit Nationalratsabgeordneten, EU-Parlamentarier:innen sowie Vertreter: innen von Kammern und Verbänden. Wir verfassen und beteiligen uns an offenen Briefen und Kampagnen, bringen parlamentarische Anfragen ein und organisieren Veranstaltungen unterschiedlichster Formate wie z.B. Podiumsdiskussionen oder Vorträge.
Welthaus agiert als Anwalt und Partner für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika und trägt zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit in Österreich bei. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf den Themen Ernährungssouveränität, Landrechte und Klimagerechtigkeit. Aktuell beschäftigen wir uns etwa mit dem umstrittenen EU-Mercosur-Handelabkommen, mit Klima- und Biodiversitätspolitiken sowie mit Landwirtschaftspolitik, wobei sich die jeweiligen Themenfelder an den Bedürfnissen unserer Partner: innen vor Ort orientieren.