Vortrag mit Gerhard Schweizer
Syrien faszinierte über viele Jahrzehnte die Reisenden durch die Gastfreundschaft seiner Bewohner, durch die Vielfalt seiner jahrtausendealten Kultur und das
scheinbar friedliche Nebeneinander von Sunniten, Schiiten, Alawiten, Drusen und
Christen verschiedener Konfessionen.
Syrien irritiert nun aber seit 2011 durch einen Bürgerkrieg, der die bisherigen
Grundfesten des Nationalstaates, das mühsam ausbalancierte Gleichgewicht der
Religionsgemeinschaften und letztlich das Erbe syrischer Kultur zu zerstören droht.
Es ist ein Bürgerkrieg, bei dem es immer schwieriger wird, die Motive der rivalisierenden Gruppierungen und ihrer ausländischen Verbündeten zu durchschauen. So entsteht eine Parallele nicht nur zur Entwicklung im multireligiösen Irak und Libanon, sondern auch zu Europa im Zeitalter der christlichen Glaubenskriege vor dem epochalen Umbruch der Aufklärung.
Dr. Gerhard Schweizer, in Stuttgart geboren, promovierte an der Universität Tübingen in Empirischer Kulturwissenschaft und lebt heute in Wien. Seit 1960 ist er
im islamischen, indischen und fernöstlichen Kulturraum unterwegs. Einem breiten
Publikum wurde er vor allem durch seine Bücher über die politischen und religiösen
Konflikte zwischen islamischer und westlicher Welt bekannt. Zuletzt erschienen
von ihm Syrien verstehen. Geschichte, Gesellschaft und Religion sowie Islam verstehen. Geschichte, Kultur und Politik.
In Kooperation mit: Afro-Asiatisches Institut Graz, Pro Oriente, Katholische Stadtkirche Graz, Katholisches Bildungswerk, Katholische Hochschulgemeinde Graz, Evangelische Kirche A.B. in der Steiermark, Institut für Liturgiewissenschaft der K.-F.-Universität Graz, Steirische Entwicklungspolitische Mediathek.
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