Gutes Essen für alle! Tagung zu Ernährungssouveränität

26. Oktober 2017 - 29. Oktober 2017 | Graz, verschiedene Veranstaltungsorte

Gutes, gesundes und lokales Essen für alle Menschen zugänglich zu machen, ist die Vision der Bewegung für Ernährungssouveränität. Im Rahmen von Gutes Essen für alle! Tagung zu Ernährungssouveränität finden von 26. bis 29. Oktober in Graz 20 Workshops, Buchvorstellungen, Podiumsdiskussionen, Exkursionen zur gemeinsamen Landwirtschaft Jaklhof und ins Stadtteilzentrum Jakomini sowie eine Posterausstellung von Forschungsarbeiten statt.

Diskussionsthemen sind: Demokratische Lebensmittelpolitik, Klima-smarte Landwirtschaft, Solidarische Landwirtschaft, Vereinnahmung von Rechts und Zivilcourage, Machtkonzentration am Milchmarkt, Pflegearbeit, Food Literacy, Zugang zu Land, Rechte von ErntehelferInnen, Landgrabbing-Geschäfte von Finanzinvestoren, De-Growth, Ernährungsräte, uvm.

Ernährungssouveränität setzt den akuten Krisen unserer Zeit eine bäuerliche und vielfältige Landwirtschaft entgegen. Industrielle Landwirtschaft macht gutes Essen zu einem Luxusgut für wenige. Ernährungssouveränität zeigt Wege auf, die es allen ermöglicht die Produktion, Verarbeitung und Verteilung von Essen mitzubestimmen. Dabei geht es um lokale ebenso wie globale Zusammenhänge.

Ernährungsräte: Ernährungssouveränität in Städten
Städte wie Graz haben heute eine besondere Beziehung zu Lebensmitteln. Sie sind Konsum-Ballungsräume, in denen kaum noch selbst produziert oder verarbeitet wird. Der Bezug zum Ursprung der täglichen Mahlzeiten ist für die meisten Menschen verloren gegangen. Ebenso wie die Möglichkeiten, darauf Einfluss zu nehmen. Das wollen Ernährungsräte als Instrument für Ernährungssouveränität in Städten ändern. Der Workshop „Ernährungsräte“ vernetzt Initiativen aus Graz, Wien, Innsbruck und Linz.

Migrantische ErntehelferInnen in Österreich
ÖsterreicherInnen, die in der heimischen Landwirtschaft als ErntehelferInnen arbeiten, kann man an einer Hand abzählen. Warum das so ist, lässt sich erst verstehen, wenn man sich ihre miserablen Arbeits- und Lebensbedingungen ansieht. Die Ausbeutung von migrantischen ErntearbeiterInnen hat System. Welche Handlungsmöglichkeiten es jenseits von kritischem Konsum gibt, wird in einem Workshop anhand der Erfahrungen aus konkreten Arbeitskämpfen von ErntearbeiterInnen aus Tirol diskutiert.

Machtkonzentration am Milchmarkt
Butter ist so teuer wie nie – dennoch verdienen Bauern und Bäuerinnen kaum mehr. MilchproduzentInnen stecken in der Krise. Der österreichische Milchmarkt ist von einer erschreckenden Marktkonzentration geprägt, die Milchbäuerinnen und –bauern in Abhängigkeitsverhältnissen hält. Ein Workshop widmet sich der Frage, wie ProduzentInnen gegen die Praktiken der Molkereien unterstützt werden können.

Pflegearbeit & Gepflegt-Werden am Land
Auch Altbbauern und –bäuerinnen werden immer älter – und brauchen vermehrt Betreuung und Pflege. Meistens bleibt die Pflegeabeit bei der Jung-Bäuerin hängen oder wird einer externen Arbeitskraft in Form einer 24-Stunden-Betreuung übertragen. Pflegen und Gepflegt-Werden im ländlichen Raum ist mit speziellen Herausforderungen und Fragen verknüpft: Gibt es die nötigen Hilfseinrichtungen? Wie geht es einer Pflegerin, die neu im Land ist? Was macht die Bäuerin, wenn sie selber nicht mehr kann? Dem Thema Pflege widmet sich eine Podiumsdiskussion am 27.10.

Die Tagung wird veranstaltet von der österreichischen Bewegung für Ernährungssouveränität „Nyéléni Austria“, dem Arbeitskreis Ernährungssouveränität Graz/Steiermark, FIAN Österreich, ÖBV-Via Campesina Austria, Transition Graz/Austria, Forum Urbanes Gärtnern, attac, sezonieri, BioErnte Steiermark, Jaklhof sowie Hands on the Land.

Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Veranstaltungen stehen für Interessierte offen.

Anmeldung: www.ernährungssouveränität.at/anmeldung
Programmübersicht: www.ernährungssouveränität.at/nyeleni-herbst-2017

« Alle Termine